Diese leichte Naturwanderung beginnt in Oberau – einem Ort, der von den Touristen gerne übersehen wird, dabei birgt er einige schöne Wandermöglichkeiten mit klassischen Ausblicken ins Loisachtal.
Tourensteckbrief
Schwierigkeitsgrad: leicht
Streckenlänge: ca. 6 km (gesamt)
Aufstiege: 400 hm
Abstiege: 400 hm
Die beschauliche Wanderung „Über Sieben Bänke“ ist bei jeder Jahreszeit und fast jedem Wetter begehbar. Die Route bietet eine schöne Spaziermöglichkeit für die Morgen- oder Abendstunden. Die Gesamtgehzeit beträgt ca. 2 Stunden, es sind nur ca. 250 Höhenmeter für die gesamte Strecke zu bewältigen. Im Sommer ist der Weg gut beschattet. Besonders im Herbst ist der Buchenwald auf den Hängen farbenreich und extrem malerisch.
Die Wanderung kann direkt vom Bahnhof Oberau beginnen, die Anreise vom Hotel am Badersee ist mit dem öffentlichen Nahverkehr einfach. Nachdem Sie die B2 überquert haben, erreichen Sie das kleine Ortszentrum, weiter geht es in die Mühlstraße. Nach wenigen Minuten biegen Sie in die Triftstraße nach rechts ab und dann leicht nach links auf den kleinen Fußweg, der am Bachufer verläuft. Nachdem Sie den Fußballplatz erreicht haben, geht es weiter über die Brücke nach links und in wenigen Metern steht man schon vor dem Trachtenvereinsheim. Hier ist auch das erste Hinweisschild „Über Sieben Bänke“ gut sichtbar.
Direkt oberhalb vom Schild steht schon die erste Bank. Der kurze steile Aufstieg bringt den Wanderer durch eine malerische mit Kiefern umgebene felsige Rinne zu den nächsten zwei Bänken, die einen klassischen Blick auf Oberau bieten und von den Einheimischen oft für Gruppenfotos benutzt werden. Die Kieferbäume verströmen einen frischen Duft, im Frühjahr blühen am Wegesrand herrliche Alpenblumen wie Leberblümchen, Anemone und der stangenlose Enzian. Abends bringen die letzten Sonnenstrahlen die Felsenwand gegenüber zum Glühen, besonders im Winter, wenn das Estergebirge im Schnee umhüllt wird, sind die Sonnenuntergänge ein Naturschauspiel.
Im weiteren Verlauf wird der Weg etwas schmäler, die Bänke bieten immer wieder eine Rastmöglichkeit mit herrlichen Ausblicken auf Oberau, das naheliegende Naturschutzgebiet, auf das Estergebirge und auf die Wettersteinkette, die von der Zugspitze gekrönt wird. In ca. 30 Minuten erreicht man das „Heldenkreuz“ mit seiner grandiosen Panoramaaussicht, die oft als Werbung vom Loisachtal professionell fotografiert wird. Hier bieten sich wieder zwei „Ruhebankerl“ für eine beschauliche Pause. Von hier hat man die Möglichkeit, die Wanderung bis zum sogenannten „Loisachblick“ zu ergänzen. Ab dem „Heldenkreuz“ wird der Wald etwas dichter und besteht vor allem aus Buchen. Im Herbst wird der Weg mit goldenen Blättern vollständig bedeckt, aber die Route ist gut markiert.
Bald schon erreicht man die Bank „Manndlblick“, die einen tollen Blick zum Ettaler Manndl bietet. Hier habe ich schon einmal eine Pause eingelegt und die Aussicht genossen. Damals war ich an einem idyllischen Herbsttag unterwegs, der leichte, noch warme, Wind rauschte durch den vergoldeten, mit Sonne durchfluteten Wald. In der absoluten Stille hörte man einzelne Blätter, die nach einem letzten Kreiseln sanft auf den Waldboden landeten. Die Stille wurde plötzlich unterbrochen und mitten im Waldgeflüster waren deutlich Schritte auszumachen. Auch ein anderer Wanderer musste sich heute wohl auf dem Weg gemacht haben und genoss den sonnigen Herbsttag. Die Schritte verstummten immer wieder kurz, als ob der Unbekannte die Natur in vollen Zügen genoss, vielleicht ein Foto schoss. Ich dachte mir, dass es sich aber auch um eine ältere Dame oder einen älteren Herr handeln könnte, die bzw. der immer wieder kleinere Pausen einlegte. Auf jeden Fall wollte ich derjenigen oder demjenigen mit einem "Grüß Gott" einen Platz auf der Bank anbieten. Ein Plausch unter Wanderern ist immer nett. So wartete ich gespannt darauf, wer sich in Kürze zu mir gesellt. Die Schritte kamen immer näher, doch statt zwei Beine, tauchten aus dem Wald zwei Hörner auf. Es war tatsächlich ein Hirsch! Es war schwer zu sagen, wer bei dieser unerwarteten Begegnung mehr zusammenzuckte. Nur wenige Sekunden haben wir uns gegenseitig angeschaut, dann war der Hirsch leider wieder im Wald verschwunden. Heute bleibe ich hier alleine, obwohl ich ein Treffen mit dem Hirsch von damals sicherlich sehr nett gefunden hätte.
Ab dem „Manndlblick“ führt nun der weitere Weg nur leicht bergauf und erreicht nach ca. 10-15 Minuten den Zielpunkt „Loisachblick“. Hier befindet sich für mich ein idealer Zufluchtsort von der Hektik, die doch oftmals im Tal herrscht, insbesondere durch den Reiseverkehr entlang der B2. Eine traumhafte Kulisse breitet sich vor meinen Augen aus und bietet schönste Fotomotive. Eine Weile werde ich jetzt hier noch verharren und die Natur einfach nur in vollen Zügen genießen. Dann werde ich mich wieder auf den Rückweg machen. Bei Regenwetter kann man den Blick übrigens von der überdachten Bank genießen.
Tipps & Infos:
- Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr: Vom Hotel am Badersee nimmt man den Eibsee Bus und fährt bis zum Bahnhof Garmisch-Partenkirchen. Von hier verkehrt die Regionalbahn nach Oberau einmal pro Stunde (Fahrzeit 10 Minuten).
- Wer mit dem Auto anreist, kann am Parkplatz „Schwimmbad Oberau“ parken – direkt vor dem Trachtenvereinsheim.
- Wem die „Sieben Bänke“ am Anfang zu steil ist, – oder auch bei Vereisung im Winter, – kann bis zum „Heldenkreuz“ über die Forststraße aufsteigen. Dafür nimmt man direkt von unten die Straße zum Naturbad Oberau, diese biegt dann am Schwimmbad nach rechts ab und führt in einer großen Kurve durch den Bergwald in Richtung Eschenlohe. Nach ca. 20-30 Minuten (je nach Tempo) erreicht man erst die Abzweigung zu den Sieben Bänken (hier kommt man dann direkt zur Bank 2) und nach weiteren 10 Minuten die Abzweigung zum „Heldenkreuz“.
- Die Route „Sieben Bänke“ ist ein schöner Abstecher auf einem Radausflug nach Eschenlohe. Aufgrund der Höhenmeter sind hier Mountainbikes oder e-Bikes zu empfehlen. In Oberau angekommen, fährt man über die Forststraße am Schwimmbad vorbei, bis man die Abzweigung zum „Heldenkreuz“ erreicht. Hier kann man die Mountainbikes / e-Bikes im Wald parken und in nur 30 Minuten den „Loisachblick“ zu Fuß erreichen. Weiter fährt man durch den Wald in Richtung Eschenlohe und kommt am Höllenstein raus. Über einen kleinen Tunnel überquert man die Autobahn und erreicht in Kürze das Ortszentrum Eschenlohe, das mehrere Einkehrmöglichkeiten anbietet. Nach der Loisachbrücke nimmt man die erste Straße nach rechts und dann in ca. 1 km biegt man wieder rechts ab, um auf den Uferweg zurück nach Oberau zu kommen.
- Vom "Loisachblick" kann man noch zum sogenannten "Kleinen Paradies" weiter laufen, von dort hat man einen schönen Blick auf das Murnauer Moos und Eschenlohe.
- Wem die Route „Sieben Bänke“ nicht reicht, kann die etwas längere Rundwanderung „Grüne Fleck“ mit ca. 350 hm in Anspruch nehmen. Die beiden Strecken sind miteinander gut kombinierbar. Der „Grüne Fleck“ zweigt kurz oberhalb vom Schwimmbad Oberau nach oben ab, Gehzeit beträgt zwischen 1,5 und 2,5 Stunden. Auf dem Abstieg kommt man wieder auf die gleiche Forststraße und erreicht die Abzweigung zum „Heldenkreuz“, von hier ist der „Loisachblick“ nur ca. 30 Minuten entfernt.
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