Wer schon einmal durch das Pfaffenwinkler Land gereist ist, wird eventuell schon einmal einen Blick auf den 988 m hohen Berg mit seiner markanten Kirche geworfen haben, denn er sticht aus der ansonsten ebenen Landschaft heraus. Doch was macht diesen Berg zu einem beliebten Ausflugsziel für Touristen und welche Weitsicht hatte der damalige bayerische Kurfürst Max III., der diesen Ort weltweit bekannt gemacht hat?
Hohenpeißenberg – Kleinod im Pfaffenwinkel
Der 988 m Hohe Peißenberg erhebt sich über der gleichnamigen Ortschaft im Pfaffenwinkel in Oberbayern, ca. 62 km vom Zugspitzdorf Grainau entfernt. Mit dem Auto erreicht man den Berg über die B23 Ettal / Oberammergau in Richtung Peiting oder über die B472 von Murnau. Hohenpeißenberg ist auch an das Schienennetz angeschlossen, jedoch muss man in Weilheim umsteigen. Bereits bei der Anreise aus Süden präsentieren sich als Bilderbuchensemble die Häuser mit der Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg. Einmal auf den Berg angekommen, wird jedem schnell klar, warum dieser Berg eine so hohe Anziehungskraft hat – insbesondere bei schönem Wetter.
Wallfahrtsort von 1514 bis heute
1514 begann der Ruhm des Hohen Peißenbergs mit dem Bau einer Kapelle auf dem Berg. Aus der Schlosskapelle Schongau ließ ein herzoglicher Pfleger eine geschnitzte Muttergottesfigur dorthin bringen. Schnell gewann diese Figur den Ruf eines Gnadenbildes und die Wallfahrt begann. Schon 1604 musste ein erstes Gasthaus gebaut werden zur Unterbringung und Verpflegung der Pilger. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde zudem eine zweite Kirche (die Wallfahrtskirche) angebaut, wodurch die jetzige Doppelkirche entstand. Zum Höhepunkt im 18. Jahrhundert kamen bis zu 40.000 Pilger jährlich. Bis heute zieht es jährlich tausende Pilger zu diesem Ort, kein Wunder liegt er doch auf dem Jakobsweg und die Wallfahrtskirche mit seinem barocken Hochaltar, den Reliefs sowie die Gnadenkapelle mit schönsten Rokoko ist beeindruckend und sehenswert. Auch der Spruch „Wer Wunder, Gnad und Gutthat will, zu Peißenberg hier findt er vil!“ ist vielen bis heute bekannt. Neben den spirituellen Pilgern finden sich hier auch all jene wieder, die die wahrlich göttliche Aussicht auf die Schönheit Bayerns genießen und erleben möchten.
Alpenpanorama pur!
Schöner kann man sich eine Aussicht nicht vorstellen: Vom Hohen Peißenberg eröffnet sich dem Besucher ein grandioser Blick nach Norden über das Alpenvorland bis zum blauen Ammersee. Nach Süden hin bietet sich bei guter Sicht 200 km Alpenpanorama, von der Benediktenwand übers Karwendel und dem Wetterstein mit der alles überragenden Zugspitze bis zu den Ammergauer, Tannheimer und Allgäuer Bergen. Ein wahrer Augenschmaus. Für alle die die Gipfel raten wollen, bietet eine Infotafel Klarheit. Und, Zugspitze erkannt? Was gibt es schöneres als ein solches Panorama mit einem Gaumenschmaus zu verfeinern. Das Gasthaus auf dem Hohen Peißenberg verfügt über eine große Terrasse mit bester Aussicht und einer guten Auswahl an Speisen. Hier speist man in guter Gesellschaft. 1775 verweilte auf dem Hohen Peißenberg der bayerische Kurfürst Maximilian Joseph III., der dafür sorgte, dass dieser Ort international berühmt wurde.
Der Hohenpeißenberg – seit 1780 Stätte für Wissenschaft und Technik
Im 18. Jahrhundert kam dem bayerischen Kurfürsten Maximilian Joseph III die bahnbrechende Idee hier eine Sternwarte von den Rottenbucher Mönche einrichten zu lassen und meteorologische Beobachtungen durchzuführen. Am 01. Januar 1871 begannen die bis heute weitergeführten Wetterbeobachtungen. Damit gilt die hier stehende Wetterstation als erstes und ältestes Observatorium der Welt und hat durch die ununterbrochenen Aufzeichnungen und einer der längsten Ozonmessreihen weltweite Bedeutung. Mehrmals jährlich finden hier internationale Zusammenkünfte statt. Und so kam der Hohe Peißenberg auf die Weltkarte zumindest bei den Meteorologen! Sehr gut gemacht Kurfürst Max III.!
Wer mehr erfahren möchte, kann auf dem Wetterpfad mit 10 verschiedenen Stationen samt Infopavillon mehr über die Aspekte von Wetter und Klima erfahren.
Viele Gründe führen zum Hohen Peißenberg
Ob man nun aus spirituellen oder meteorologischen Interesse hierher kommt, gerade auf einer Wandertour entlang des Jakobswegs oder des König-Ludwig-Wegs ist, oder einfach das Alpenpanorama erleben oder nur ein leckeres Essen genießen möchte – es gibt viele gute Gründe den Hohen Peißenberg zu besichtigen. Und wenn man einmal vor Ort ist, sollte man es so halten wie einst Kurfürst Maximilian Joseph III ausdrückte: „Wanderer, schau hier nieder ins Tal und es öffnet die Welt sich Deinem erstaunendem Blick Wolken und Berge erstehen. Siehst Du zum Himmel empor, so erglänzen die goldenen Sterne.“
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